Andrej Mangold ist "Der Bachelor" - Folge 4

Ob die sich echt mit der falschen angelegt hat? Laut Nadine ja, die Jenni in dieser Folge mehrere Kampfansagen macht, sich mittendrin aber immer wieder versöhnlich zeigt, um dann drei Minuten später draufzukommen, die Alte doch zu hassen. Aber wer hätte behauptet, dass man es leicht mit uns Frauen hat? In der einen Sekunde lästern wir noch über die „Ugly Sneakers“, die alle Influencer tragen, und morgen überlasten wir unser Konto für Schuhe, die sogar Plateau-Buffalos in ein angenehmes Licht rücken. Und mit irgendwas müssen wir den Bachelor ja auch quälen.

 

Claudia, Claudia, who the fuck is Claudia?

 

Eines wird mir immer stärker bewusst: Auf Urlaub würde ich mit diesen Ladies nicht fahren, denn zum Auftakt einer jeden Folge ist die Stimmung gedämpft. Statt die Sonne zu genießen, kauern sie übereinander gehäuft auf den Sofas rum, als hätten sie letzte Nacht kollektiv einen weiteren Magen-Darm-Virus durchgestanden. „Ich will doch nur mit ihm reden!“, jammert Steffi, aber nichts da – eine andere der 13 Rumgammelnden kommt zum Zug. Claudia! Und ich schwöre bei Gott, ich habe diese Frau in meinem ganzen Leben noch nie gesehen. Andrej geht es ähnlich und stellt beim Anblick der Fremden fest, dass Claudia wohl eine der Ruhigeren sein muss. Also tarnt er das aufgedrückte Date mit dem Zweck der Persönlichkeitsentwicklung. Will er doch nur sehen, ob Claudia auch eine andere Seite hat und endlich schafft, aus sich herauszukommen. Es kann eben nun mal nicht jeder in die Kamera twerken oder ihn mit Trauben füttern, um seine Aufmerksamkeit zu erregen.
Um die Gefahr auszumerzen, dass Andrej Claudia beim Vorbeifahren nicht erkennt oder gar eine andere Nicht-Kandidatin aufgabelt, wird Claudia völlig allein samt Kamerateam auf eine verlassene Straße gestellt. Spätestens da klingelt es bei Andrej, dass es sich hier wohl um diese Claudia handeln muss, die angeblich die ganze Zeit schon da war.

 

Das Problem sich zu schnell fallen zu lassen

 

Beim Action-Date wartet diesmal die bewährte Bungee-Schaukel. Wie passend, vor allem weil Claudia im Gespräch danach verrät, dass ihr großes Problem bei Beziehungen ist, sich immer zu schnell fallen zu lassen. Aber alles, wo das Wort Bungee vorkommt, ist und bleibt ein gutes Mittel, die Konversation auf „Oh mein Gott“ und „Scheiße“ runterzudrosseln. Man soll sich ja hier von der tiefgründigen Seite kennenlernen. Also baumeln sie sich kennenlernend in der Schaukel und warten auf ihren Abschuss. Und dann passiert es wirklich. Die Schaukel löst sich und schaukelt los. „Oh mein Gott! Das hab ich nicht kommen sehen!“, kreischt Claudia. Wirklich nicht? Wenn sie statt nach unten nach oben gefallen wären und dabei alle physikalischen Gesetze ausgehebelt hätten, oder ihr ein Geier wie „Bachelor in Paradise“-Teilnehmerin Svenja während dem Date auf den Kopf geschissen hätte – nun, DAS hätte ich persönlich nicht kommen sehen. Aber sind wir doch froh, dass jeder anders tickt.

 

Kann man sich nicht ausdenken

 

Inzwischen ist den Ladies in der Villa mal wieder langweilig. Also beschließen sie einen Streit wegen einem Date loszubrechen, das es gar nicht gibt. Klingt paradox, funktioniert aber einwandfrei. Eine Gruppe tut so, als hätte sie sich gerade für ein Date fertiggemacht und freut sich tierisch darauf. Die andere Gruppe, die einfach nur ihr Leben chillt, ist verwirrt, wann diese Date-Einladung eingetroffen sein soll – löst die Türklingel doch nach wie vor ein Schreitrauma hier aus. Also werfen sie den Partygirls entgeisterte Blicke zu. Die Partygirls werden sauer, dass sich die anderen nicht ausreichend für sie und ihr imaginäres Date freuen und beginnen diese zu bepöbeln. Besonders Christina ist heftig enttäuscht von Nathalia, weil die scheinbar am dümmsten dreingeschaut hat. Also bringt sie sie zum Weinen. Nachvollziehbar. Ich möchte schließlich auch nur Menschen in meinem Umfeld, die sich mit mir mitfreuen, wenn ich ihnen sage, dass ich bald meine eigene TV-Show bekomme – sich aber dann nicht weniger für mich freuen, wenn ich ihnen verrate, dass es gelogen war. Hätte ja sein können.

 

Immer mitten in die Fresse rein

 

Christina kann zwar nicht gut mit Nathalia, aber gut mit Bällen, wie sie verrät und so geht es für sie und ein paar andere (ich habe nebenbei nicht die geringste Ahnung wo Claudia seit dem Einzeldate abgeblieben ist) zum Basketball-Gruppendate. Da aber passiert der nächste Skandal, der bei Nadine so einen richtigen „Abfuck“ verursacht. Denn obwohl die gerade mit dem Bachelor ein ernstes Gespräch führt – übrigens immer sehr beziehungsfördernd, wenn noch nicht einmal der erste Annäherungsversuch gefallen ist – wird sie auf einmal von Jennifer unterbrochen. Etwas, das bei der Nacht der Rosen Usus ist, kommt in der Turnhalle alles andere als gut an. „So ein Abfuck!“, schimpft Nadine und droht damit, sich jetzt fünf Zigaretten auf einmal in die Fresse zu schieben. Ungewöhnlich, aber zumindest mal etwas anderes.

 

Küssen? Auf jeden Fall!

 

Auch Zuhause sitzt der Schmerz noch tief in Nadine. Jade konzentriert sich wieder auf die wirklich wichtigen Dinge und fragt, wer jetzt Salat machen will.  So ein Abfuck! Nadine wirft entrüstet ein, ob sie nicht lieber hören wollen, warum sie gerade weinen musste. „Doch, doch, ich hab nur nicht gemerkt, dass du da bist, Schatzi“, erklärt Jade und fasst in einem Satz Claudias Leben zusammen.
Beim Einzeldate holt sich Jenni dann auch noch den ersten Kuss. Und das obwohl sich die beiden bis auf Trinksprüche nichts zu sagen hatten. Mit „Schön, dir so nah zu sein“, bringt Jenni doch noch ein Stückchen Konversation ein. „Find ich auch“, sagt Andrej und bestätigt, dass man sich selbst doch immer der Nächste ist.

 

Kimberley doesn’t like to move it, move it

 

Um Kimberley nicht wieder zu verärgern, geht es auf noch ein weiteres Gruppendate. Weil Kimberley Pferde blöd findet, Meer auch, einem Mann hinterherlaufen sowieso und Umarmungen erst recht, hätte dem Bachelor klar sein können, dass auch tanzen nicht zu ihren liebsten Hobbies zählt. „Ich hasse tanzen“, bestätigt sie. Ich hasse Kimberley, aber mich fragt sowieso keiner. Als sich Andrej mit schwingendem Becken annähert, verkrampft Kimberley so dermaßen, dass es am Ende so aussieht, als würde der Bachelor eine Litfaßsäule begatten. Wenigstens sind die nicht dafür bekannt zu isolieren und dick zu werden.

In dem Moment wird klar: Rosen wird sich Kimberley in Zukunft selbst kaufen müssen. Ein Lovemagnet ist sie definitiv nicht. Selbiges gilt für Sina, deren Anwesenheit – vor allem seit sie Evas Spa-Date zwangscrashen musste, unter einem schlechten Stern stand. Und so wage ich zu behaupten, dass Eva als Siegerin aus dieser Staffel heraustreten wird, wenn auch Andrej noch mehrere Frösche vorher küssen wird müssen. Unter anderem Steffi, die in der nächsten Folge dran ist und hoffentlich diesmal die Finger von rohen Zwiebeln lässt.

 

 

 

 

 

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